Hier sehen Sie das
größte solarthermische Kraftwerk der Welt, das in
diesen Tagen ans Netz geht. Auf zwei Quadratkilometern
Fläche reihen sich die Parabolspiegel von "Andasol"
aneinander, um die Sonne einzufangen und aus ihrer
Wärme Strom zu produzieren. Das Projekt hat
Vorzeigecharakter, denn es erzeugt Solarstrom im
großen Stil. So kann der Ökostrom mit dem bislang
noch günstigeren Kohlestrom konkurrieren. |
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Die Bedingungen am
Standort in La Calahorra sind ideal. Hier, in der Provinz
Granada, regt sich nur selten ein Wölkchen am Himmel,
es regnet kaum. Im Sommer wird es in der sonnenverbrannten
Region bis zu 40 Grad Celsius heiß. Platz gibt es
ebenfalls genug: Nur auf wenigen Flächen betreiben die
Menschen Landwirtschaft. Wie ein blauer See liegt das
Spiegel-Feld in der braunen Landschaft. Im Vordergrund das
Städtchen La Calahorra mit der Burg. |
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Die deutsche Firma Solar
Millenium aus Erlangen, die das Solarkraftwerk entwickelte,
hat sich bereits angrenzende Flächen für eine
Erweiterung gesichert. Im Hintergrund sieht man bereits die
Baustelle für Andasol 2. Spätestens Mitte 2011
soll der dritte Bauabschnitt ans Netz gehen. Insgesamt
600.000 Menschen können dann klimafreundlichen
Solarstrom nutzen. |
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Die rinnenförmigen
Spiegel bündeln die Sonneneinstrahlung und erhitzen ein
Thermoöl auf bis zu 400 Grad Celsius. Das Öl
wiederum erhitzt Wasser über einen Wärmetauscher.
Der dabei erzeugte Wasserdampf treibt eine Turbine an, deren
Generator Strom erzeugt. Das Kraftwerk Andasol 1 hat eine
Leistung von 50 Megawatt; genug, um 200.000 Menschen zu
versorgen. |
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Die aufgestellten
Spiegel sammeln weitaus mehr Energie ein, als der Generator
in Strom verwandeln kann. Daher hat Solar Millenium einen
Wärmespeicher in das Kraftwerk integriert. Der rote
Turm fasst 28.500 Tonnen Salzflüssigkeit, die die
überschüssige Hitze aufnehmen können. Mit
ihrer Hilfe kann das Kraftwerk selbst bei Nacht arbeiten.
Der Speicher macht es für bis zu sieben Stunden
unabhängig vom Sonnenschein |
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Nach dem Sonnenaufgang
beginnen die Spiegel, dem Stand der Sonne zu folgen. So
fangen sie die Sonnenstrahlen optimal ein und konzentrieren
die Strahlung auf das Absorberrohr in der Mitte, in dem das
Thermoöl fließt. Rund 300 Millionen Euro hat
Solar Millenium in Andasol investiert. Die Solarexperten
haben das Projekt initiiert, geplant und danach verkauft.
Jetzt besitzt die ACS/Cobra-Gruppe die Mehrheit, der
grö&szilg;te Baukonzern Spaniens, der auch
Großaktionär bei Hochtief ist. |
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Das Projekt rechnet
sich nur, weil die spanische Regierung eine attraktive
Vergütung für Solarstrom gesetzlich verankert hat.
Sie garantiert 27 Cent pro Kilowattstunde für 25 Jahre.
Das ist halb so viel wie in Deutschland. Weil Andasol aber
weitaus mehr Strom produziert als eine kleine Anlage auf dem
Garagendach, ist das Projekt kosteneffizient. |
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Großkraftwerke wie
Andasol machen nur in sonnenverwöhnten Regionen der
Erde Sinn. Denn die Sonnenstrahlen müssen direkt auf
ihre Spiegel fallen können. Wolken sind
unerwünscht. Das ist ein entscheidender Unterschied zu
Fotovoltaik-Anlagen, die selbst diffuse Strahlung auffangen
können. Für Kraftwerke wie Andasol eignen sich daher
nur Länder im Sonnengürtel der Erde wie Spanien,
Griechenland und Italien. In Kalifornien sammelt man bereits
seit Anfang der achtziger Jahre Erfahrung mit ähnlichen
Sonnenkraftwerken. |
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Geht es nach den
Forschern des Desertec-Projekts, könnten solche
Spiegelreihen eines Tages auch in Afrika stehen. Eine Studie
des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums ergab, dass gerade
einmal 0,3 Prozent der Wüste in Nordafrika und im Nahen
Osten ausreichen, um dort solarthermische Kraftwerke
auszustellen. Sie könnten die Region und Deutschland
mit Strom versorgen. Allerdings sind die Investitionskosten
für die Kraftwerke und Stromleitungen enorm. Allein
für das Gaza-Projekt in Ägypten, einem
Modellvorhaben, das bis zu drei Millionen Menschen im
Gaza-Streifen mit sauberem Strom und Wasser versorgen
könnte, veranschlagen die Planer fünf Milliarden
Euro. |
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